Das Bundeswirtschaftsministerium plant eine Änderung der Kraftwerks-Netzanschlussverordnung, um eine massive Antragsflut für Batteriespeicher-Netzanschlüsse einzudämmen. Ein Referentenentwurf sieht vor, große Batteriespeicher ab 100 Megawatt aus der Verordnung auszunehmen. Der Grund: Die Anträge blockieren Netzkapazitäten für andere wichtige Kunden wie Rechenzentren, Industrie und Ladeinfrastruktur.
Das Volumen der eingereichten Anträge übersteigt die Planung drastisch. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters haben sich Anträge mit einer Gesamtleistung von über 200 Gigawatt angesammelt. Der Netzentwicklungsplan bis 2045 rechnet dagegen nur mit einem Bedarf von 41,1 bis 94,1 Gigawatt. Die Zahl der Anträge ist nach Angaben des Ministeriums in kürzester Zeit förmlich explodiert.
Branchenverband fordert neue Regeln
Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, forderte Ende November Änderungen: «Die Netzanschlussbegehren für Großbatteriespeicher sind so stark gestiegen, dass es hier neuer Regeln bedarf.»
Sie betonte: «Es muss sichergestellt werden, dass auch andere Netzkunden zu ihrem Recht kommen. In den hohen und mittleren Spannungsebenen ist Netzkapazität angesichts hoher Bedarfe von Großverbrauchern wie etwa Rechenzentren, Großwärmepumpen, E-Ladeinfrastruktur und Industrie zu einem knappen Gut geworden.»
Warnung vor jahrelanger Blockade
Die vier Übertragungsnetzbetreiber warnten in einem Papier im November eindringlich vor den Folgen: «Ohne politisches Gegensteuern sorgt der aktuelle Regulierungsrahmen für Anschlüsse an das deutsche Übertragungsnetz dafür, dass in den nächsten zehn Jahren vielerorts weder neue Industriegebiete noch Rechenzentren oder Gaskraftwerke angeschlossen werden können.»
Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz erklärte, das Netzanschlussverfahren müsse dringend reformiert werden. Die rechtliche Anwendbarkeit der Kraftwerks-Netzanschlussverordnung auf große Batteriespeicher sei nicht geklärt.
Hintergrund zur Energiewende
Batteriespeicher spielen eine zentrale Rolle für die Energiewende. Sie speichern überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen und geben ihn bei hoher Nachfrage wieder ab. Damit stabilisieren sie das Netz und gleichen schwankende Erzeugung aus.
Das Ministerium will mit der Regeländerung verhindern, dass Kapazitäten unsachgemäß vergeben oder durch Anträge ohne konkrete Realisierungsabsicht blockiert werden. Die Regierung entwickelt ein separates, regelbasiertes Verfahren für den Netzanschluss von Speichersystemen. Der Entwurf befindet sich in der Ressortabstimmung und Verbändeanhörung. Die Regelung soll so schnell wie möglich in Kraft treten.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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